Die 1. Mannschaft kommt es in der 3. Liga in der kommenden Saison mit zahlreichen neuen Gegnern zu tun. Wer wird dem SC Zollikon im Aufstiegsrennen am meisten Konkurrenz machen? Am stärksten dürften wohl Absteiger Effretikon, der FC Brüttisellen-Dietlikon und der FC Witikon einzuschätzen sein. Besonders freuen darf sich der SCZ auf die Derbys gegen den FC Küsnacht. Ein Überblick über die neuen und alten Gegner unseres Fanionteams.
Von Dennis Bühler
Seit der Sportclub Zollikon im Sommer 2011 in die 3. Liga aufstieg, klassierte er sich stets im obersten Tabellenviertel. Die erste Saison beendete er auf Rang 3, die zweite und die dritte Spielzeit jeweils auf Platz 2. Beide Male fehlte nur sehr wenig zum Aufstieg in die regionale 2. Liga. Dass die Ansprüche auch in der kommenden Saison nicht geringer werden, steht deshalb bereits fest, auch wenn noch nicht einmal klar ist, wer die Mannschaft als Trainer anführen wird. Dieser Entscheid sollte in der kommenden Woche kommuniziert werden können.
Schwer abzuschätzen sind nun indes die Aussichten der Zolliker. Der Zürcher Fussballverband hat gestern nämlich bekanntgegeben, dass der SCZ von der 3.-Liga-Gruppe 3 in die Gruppe 4 umgeteilt wird. Er bekommt es mit folgenden Mannschaften zu tun: FC Altstetten II, FC Brüttisellen-Dietlikon, FC Effretikon, FC Fällanden, FC Kloten II, FC Küsnacht II, FC Oerlikon/Polizei II, FC Unterstrass, FC Witikon, Racing Club Zürich, SV Seebach.
Wer sind die Aufstiegsfavoriten? Ein Überblick.
Gegen 2.-Liga-Absteiger Effretikon…
Der FC Effretikon ist vor ein paar Wochen nach vier Jahren Zugehörigkeit zur 2. Liga abgestiegen. Den Klassenerhalt verpasste er als Tabellen-13. mit bloss 17 Punkten aus 26 Spielen deutlich, 14 Zähler fehlten letztlich auf den rettenden 11. Rang. Wie beim SCZ steht auch in Effretikon auf die kommende Saison hin ein Trainerwechsel an: Während Alain Merkli in Zollikon aus privaten Gründen aufhört, wurde der Vertrag von Marcel Erismann in Effretikon nicht verlängert. Der 46-Jährige zeigte sich darüber sehr enttäuscht. Der Vereinschronist des FC Effretikon sieht seinen Klub nun am Scheideweg. «Nun soll ein neuer Trainer einen Neuanfang in einer neuen, tieferen Liga in die Wege leiten», schrieb er kürzlich. «Der FC Effretikon steht am Scheideweg, wird aber kaum mehr den sofortigen Wiederaufstieg schaffen. Dazu haben sich in den letzten Jahren die Konstellationen in der 3. Liga zu stark verändert. Der Aufstieg von der 3.- in die 2. Liga ist doppelt so schwer, wie der Klassenverbleib in der 2. Liga.»
Mit der Verpflichtung des arrivierten Trainers Fred Zbinden hat Effretikon dennoch seine Ambitionen untermauert, zumindest mittelfristig wieder in die 2. Liga aufzusteigen. Der 52-Jährige hat bereits im Spitzenfussball gewirkt und gilt als erfahrener Ausbildner.
…bisherige 3.-Ligisten aus anderen Gruppen…
Der FC Altstetten II hat sich in der vergangenen Saison nur knapp in der 3. Liga halten können. In der Gruppe 1 schaffte er den Klassenerhalt als schwächstes über dem Trennstrich klassiertes Team.
Vermutlich stärker einzuschätzen ist der FC Brüttisellen-Dietlikon. In der Gruppe 4 der 3. Liga erreichte er in der vergangenen Spielzeit Rang 4 mit 38 Punkten aus 22 Spielen. Vor allem in der Rückrunde überzeugte er mit dem im Winter neu engagierten Trainerduo André Holder und Marcel Perriard: 25 Punkte erreichte er in den elf Spielen dieses Frühjahrs.
Nur dank der geringeren Anzahl Strafpunkte konnte sich der FC Kloten II in der 3.-Liga-Gruppe 5 vor dem Abstieg in die 4. Liga retten. Das Team verfügt mit Stürmer Dario Messi zwar über einen Spieler mit klangvollem Namen, gewonnene 15 Punkte aus 20 Partien aber sind verbesserungswürdig. Der FC Oerlikon/Polizei II klassierte sich in der vergangenen Saison im Tabellenmittelfeld der 3.-Liga-Gruppe 4. In 22 Spielen gewann er 31 Punkte.
…altbekannte 3.-Liga–Gegner…
Dem SCZ bereits bekannt ist der FC Fällanden, der in der abgelaufenen Saison Gruppengegner war. Im September 2013 gewann das Team von Trainer Merkli auswärts diskussionslos 6:0, Anfang Mai aber kam es auf dem Riet nicht über ein 0:0 hinaus. Das torlose Remis kam für den SCZ einem herben Rückschlag im Aufstiegsrennen gleich. Spielertrainer Igor Drmic – Bruder des Schweizer Nationalspielers Josip – bleibt dem FC Fällanden erhalten. Dem jungen, ambitionierten Trainer ist zuzutrauen, seine Mannschaft in der kommenden Saison auf einen besseren als den 9. Rang zu führen, der in der abgelaufenen Spielzeit erreicht worden ist.
Ebenfalls altbekannte Gegner sind der FC Unterstrass, Racing Club Zürich und der FC Witikon, die alle gemeinsam mit dem SCZ aus der Gruppe 3 in die Gruppe 4 wechseln. Unterstrass konnte im Frühjahr nicht ganz an die Leistungen des Herbstes anknüpfen und klassierte sich letztlich mit 30 Punkten aus 22 Spielen auf Rang 8. Punktgleich, aber dank geringerer Anzahl Fairnesspunkte einen Rang besser klassiert, schloss Racing Club Zürich die Saison ab.
Witikon, lange ein Mitfavorit im Aufstiegsrennen, erlitt im Frühjahr ein paar Dämpfer und schloss die Saison auf dem 4. Rang ab. Mit dem Stadtzürcher Team, das dem SCZ in den letzten Jahren vorab mit dem gefährlichen Sturmduo Serafin Oberholzer und Albert Miller stets grosse Gegenwehr bot (und ihm etwa im Juni 2013 den Aufstieg vermieste), wird auch in der kommenden Saison mit Sicherheit zu rechnen sein.
…und die beiden Aufsteiger aus der 4. Liga
Eine ganz starke Saison in der 4. Liga gelang dem SV Seebach. Nur einmal verlor er, zwei Mal spielte er Unentschieden – die übrigen 17 Partien vermochte er allesamt für sich zu entscheiden. 95 Tore erzielte er in den 20 Meisterschaftsspielen.
Besonders freuen darf sich der SCZ über Derbys gegen den Nachbarn aus Küsnacht. Die 2. Mannschaft des FCK setzte sich in der 4.-Liga-Gruppe 9 gegen die 2. Equipe des FC Herrliberg durch, die sich lange Zeit ebenfalls noch leise Aufstiegshoffnungen machen durfte. In der gleichen Gruppe war auch der SCZ II von Trainer Fabian von Rechenberg engagiert – und im Derby zweimal chancenlos: Im September 2013 unterlag der SCZ zuhause 0:4, im April dieses Jahres 1:6. Die Küsnachter Equipe wird trainiert von Richard «Richi» Rieder, der assistiert wird von Lorelei Fröhlich – der wohl einzigen Trainerin der 3.-Liga.